Unser Tag am golden Rock

Über unser Zimmer hatten wir euch ja gestern schon unser Leid geklagt. In der Nacht war es leider nicht besser sondern eher schlimmer. Nicht nur das wir eine Schnacke im Zimmer hatten, sondern die Fenster gingen nicht  zu und die KFZ-Fahrer haben hier mittels der Hupe eine ganz eigenen Sprache entwickelt. Das bedeutet, dass die ganze Nacht gehupt wurde, was die Hupe hergab und zwar auch die gesamte Straße entlang.

Irgendwann war ich so weit, dass ich gerne den nächsten Hupenden erwürgt hätte, aber wir lagen ja schon im Bett.

Geschlafen haben wir also mal wieder kaum, aber wir wussten ja, dass diese ersten Tage echt anstrengend werden.

Nach dieser erholsamen Nacht hieß es dann früh morgens  aufstehen, weil unser Bus schon um 8 Uhr morgens Richtung Goldener Fels aufgebrochen ist.  Bereits um 7 Uhr wurde an unsere Türe geklopft, dass das Tuk-Tuk da sei. Ich war da doch etwas perplex, schließlich war 7:30 Uhr ausgemacht. Naja wir waren quasi eh schon fertig also ab.

In Kinpun am Basislager des Goldenen Fels angekommen hat uns schon ein netter Herr erwartet, der auf unser Gepäck aufpasste und uns unser Busticket nach Hpa an löste.

Die Busfahrt zum Goldenen Felsen ist wirklich aufregend. Eine Stunde Achterbahnfahrt ganz steil den Berg hoch mit einem LKW. Ich weiß nicht wie viele von euch da eingestiegen wären. Wir fanden es aber cool.

Oben angekommen musste man nur noch kurz zu Fuß gehen und war schon da. Wow…..

Dieser Felsen, der da so wacklig steht, sieht schon echt beeindruckend aus. Der Fels soll laut Mythologie nur von einem Haar Buddas gehalten werden.  Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, wie er da der Schwerkraft trotzt.

Was erstaunlich ist, dass Frauen der Erleuchtung nach den Lehren Buddas nur unter Anleitung fähig sind. Dies bedeutet, dass an wichtigen heiligen Stätten die Frauen nicht ganz nah hin dürfen oder wie am goldenen Felsen, nicht zum Felsen dürfen.

Das heißt auch, dass sie kein Blattgold aufkleben dürfen. Aus einigen Reportagen im Vorfeld wussten wir, dass man die birmesischen Frauen nicht darauf ansprechen sollte, die finden das anscheinend nicht besonders amüsant.

Wir hatten also schöne 2,5 Stunden am Felsen mit vielen Fotos und einem kurzen Rundgang im angrenzenden Dorf.

Im Dorf gab es eine interessante Begebenheit, wir sind dort spazieren gegangen und steigen gerade wieder Richtung goldener Felsen hoch,  dann hält ein Herr voll verblüfft an, schaut mich an und sagt nur „beautiful“.

Schon sehr seltsam aber überhaupt nicht unangenehm (wie in Ägypten) sondern ganz schüchtern und einfach nur erstaunt.

Das liegt wohl zum einen an unserer Hautfarbe auch an meinen blonden Haaren, was manche hier wohl noch nie gesehen haben.

Später wollten auch noch ein paar Mädels und kleine Kinder ein Bild mit mir, das habe ich zuerst gar nicht gecheckt 😉

Langsam hieß es sich auf den Rückweg zu machen, weil wir um 15 Uhr weiter zu unserem Bus nach Hpa-an gebracht werden sollten.

Als Europäer will man sich ja eigentlich ganz zivilisiert anstellen und dann in den Truck einsteigen. Dies schien hier jedoch nicht möglich, weil die ganzen Einheimischen einfach an der Seite auf den Truck springen und dieser im Nu voll ist.

So kommen wir nie weg, dachten wir vor allem weil die Zeit langsam knapp wurde. Also es hilft nichts außer sich an dieser Schlacht um die Plätze zu beteiligen. Joachim hat mir also den Rucksack gegeben um schnell irgendwo hoch klettern zu können. Nachteil war aber ich musste auch noch hoch. Nachdem ich einem Typen,  der sich dann auch noch vordrängeln wollte klar gemacht hatte, dass ich zuerst dran bin, musste ich sehen wie ich an meinen Platz bekommen.

Leider bin ich ja recht klein, was dazu führte, dass Joachim mich unter den Schultern packen und über das Geländer ziehen musste.

Fazit : Platz hatten wir hart erkämpft, ich habe einen blauen Fleck am Schienbein und eine kleine Wunde an der Handinnenfläche, aber das war es wert.

Also ging die Achterbahn wieder abwärts, was anscheinend nicht alle birmanischen Mägen so gut vertragen.

Kurz vor dem Einsteigen haben wir oben Schweizer getroffen, die dann ganz hinten Plätze bekommen hatten.

Die erzählten uns nach der Fahrt, dass neben und vor ihnen alle gekotzt haben, sogar den anderen in den Rücken. Bei uns vorne zum Glück hat keiner gekotzt.

Dann wartete schon das Tuk-Tuk nach Kyaikto und von da an sollte es mit dem Bus weiter nach Hpa- an gehen. Der Bus hatte zwar leider eine Stunde Verspätung aber wir sind doch um ca. halb acht angekommen.

Im Bus hatten wir uns ein Hostel ausgesucht, was zum Glück auch noch ein Zimmer für 16 $ die Nacht frei hatte. Also jetzt endlich was Essen, nachdem es den ganzen Tag fast nichts gab, nur einen kleinen Snack am goldenen Felsen.

Essen war echt lecker und jetzt sind wir im Hostel und schreiben diesen Blog.